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GRCB Masters @ 50. World Rowing Masters Regatta …ein unvergessliches Erlebnis

GRCB Masters @ 50. World Rowing Masters Regatta
…ein unvergessliches Erlebnis


Die größte und teilnehmerstärkste Regatta der Welt fand in diesem Jahr in Brandenburg an der Havel statt. Mehr als 3.600 Teilnehmer aus 51 Ländern gingen vom 11. bis 15. September auf dem Beetzsee an den Start. Unter ihnen waren auch 12 Teilnehmer unseres Goitzsche Ruderclubs.
Die Vorbereitungen im Verein liefen schon seit Monaten… unzählige Trainingskilometer wurden abgespult, Trainingslehrgänge besucht, jede freie Minute geopfert, um bestmöglich vorbereitet in Brandenburg an den Start zu gehen.
Und so war die Vorfreude bei der Abreise am Mittwochmorgen, 6.30 Uhr groß, als es endlich hieß: alle Boote an Bord, das Abenteuer kann beginnen…

In Brandenburg angekommen hieß es dann, Boote abladen und anbauen und zu Fuß zu den Bootslagerplätzen (ca. 500 m Fußmarsch) an der Regattastrecke transportieren.

Schon bei Anreise wurde deutlich, was für eine Dimension diese Regatta hat. Ein ganzes Feld voller Bootsanhänger aus ganz Europa… Wahnsinn

Nach der Akkreditierung
stieg dann auch die Anspannung bei Ulf und Marco, denn bereits am ersten Wettkampftag stand für beide der Doppelzweier der Männer in der Altersklasse D (50 – 55 Jahre) auf dem Programm.
Nochmal zur Erinnerung:
Beide “blutige Regatta-Novizen”... Sie fanden erst Anfang Mai 2024 zusammen, hatten zusammen vor diesem Event ein einziges Rennen zusammen bestritten. Regatta-Erfahrung… faktisch null !
Getreu dem Motto “Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.” wurde für das Doppelzweier-Rennen gemeldet, zusammen mit weiteren 109 Booten !! in dieser Bootsklasse und Alterskategorie.
Bei besten Wasserbedingungen hieß es dann 16.40 Uhr “Fuß vom Steg”, auf ins Abenteuer…

Auf dem Wasser stieg bei Beiden minütlich die Nervosität… Bei der Anfahrt zum Start erstmal in eine Bojenkette gefahren und eine Boje gestreift… Na super, das geht ja gut los…
Im Vorstart-Bereich die letzten Startversuche. Gewackelt wie ein Lämmerschwanz würde man sagen…
Ulf meinte hinterher: "So aufgeregt war ich noch nie!” Wer konnte es ihm verdenken, bei so viel Adrenalin, Nervosität und übermächtig erscheinenden Athleten u.a. aus Japan, Brasilien und Norwegen, die alle den optischen Eindruck machten, schon mit den Startschlägen für klare Verhältnisse sorgen zu können…
Beide sprachen sich nochmals Mut zu und versuchten, ihre Nervosität zu kanalisieren.
Dann ging´s rein ins Rennen, ein volles Acht-Boote-Feld.
Rennen Z zum Start… und schon wartete die nächste Schwierigkeit: Ausrichtung des Bootes am Start.
Beim Einschwimmen trieb der leichte Wind das Boot immer wieder Richtung Backbord, so dass das Boot nicht optimal in Fahrtrichtung lag. Der Starter des Rennens wurde schon nervös, da beide es nicht schafften, das Boot optimal zu stellen. Gefühlt dauerte es wohl eine Ewigkeit und die anderen Rennteilnehmer hatten innerlich schon die Augen verleiert, warum Boot Zulu 4 (Startnummer Z4 des GRCB Doppelzweiers) dies verdammt noch mal nicht schaffte.
Nie geübt, noch nie gemacht!!! Das Adrenalin war am Anschlag!
Nach einem kurzen “Attention, Go” des Rennleiters ging es dann pünktlich um 17.10 Uhr los.
“Dreiviertel, halb, halb, dreiviertel, lang + 15 mit ´ner 35 ” so die vereinbarte Startfrequenz.
… und ab ging die wilde Fahrt. Blick nach vorn, Rücken gerade, Hände auf einer Höhe, lang bleiben, schnelle Hände aber trotzdem ruuuuhig und gemeinsam … Tausend Dinge schossen durch die beiden Köpfe…
Dann nach 200 m der erste Blick aus den Augenwinkeln nach links und rechts…
Ui, nicht Letzter!! Mittendrin statt nur dabei!! Wow !!
Das motivierte und beruhigte ein Stück weit die Nervosität.
Nach 750 m geruderten Metern waren sie immer noch mitten im Feld, gefühlt auf Platz 5. Dranbleiben hieß die Devise…
Die letzen 120 m Meter! Nochmal Frequenz hoch… Der vierte Platz zum Greifen nah… Das aus den Augenwinkeln zu sehende Boot hinter sich lassen, war das Ziel für die letzten Schläge…
Endspurt und durch… Geschafft!!! Puls am Anschlag…
Welcher Platz?
4. ??!! Wahnsinn… Wer hätte das gedacht…
Dann fiel die Spannung ab… Erleichterung und Freude machte sich breit und beide gratulierten sich und den anderen Teilnehmern zu ihrem guten Rennen.
Was für eine Anspannung… und was für eine Erfahrung…
Wieder am Steg erfuhren die Beiden dann, dass 0,270 sec. zum dritten Platz fehlten… mit den letzten 3 Schlägen schob sich die Crew aus Berlin noch hauchdünn am GRCB-Doppelzweier vorbei.

GRCB-Doppelzweier im Hintergrund
Sch…egal ! Die Freude über das gute Rennen und das gute Abschneiden überwog …
Am Ende stand ein unerwartet guter 4. Platz im zweiten von insgesamt 14 Rennen der Doppelzweier AK D.
Donnerstag, 12.09.2024
Am zweiten Renntag stand dann um 8.30 Uhr der Achter der Damen in der Altersklasse C auf dem Programm.
Schlagfrau Antje traf sich mit ihrer Crew bereits am Mittwochnachmittag, um in Ruhe alle Vorbereitungen zu treffen… Boot anbauen, Akkreditierung abschließen, Steuermann Paul nochmal ordentlich füttern, damit er auch ja auf das notwendige “Kampfgewicht” von mindestens 40 kg kommt.

Nach einer kurzen, kalten Nacht (6 Uhr aufstehen) und einem Hallo-Wach-Kaffee

ging es dann für Antje, Daniela, Rebekka, Jana, Bettina, Katja, Alex, Diana und Steuermann Paul in die unmittelbare Rennvorbereitung…
Anfahrt zur Regattastrecke, Erwärmung, kurze Teambesprechung…

Bei herrlichen Bedingungen am Beetzsee ging es dann -nicht minder nervös als die beiden Herren am Vortag- auf´s Wasser…

Lauf 1, Bahn 1 für den Damen-Achter des GRCB… nach einigen Verwirrungen um die Fahrtordnung in der Warm-up-Zone - Ankunft am Start gerade rechtzeitig zur Startzeit, kurz Ausrichten und los ging es…
Rennstart 8.30 Uhr… im Livestream ein fast schon majestätisches Bild, wie sich die 7 am Start liegenden Damen-Achter in der morgendlich glitzernden Sonne in Bewegung setzen…
Nur die Gedanken - Endzug, Druck ans Blatt, hebeln, durchhalten, keinen Krebs ziehen… beherrschten die Köpfe. Paul feuerte die Mädels bis ins Ziel ununterbrochen an… und dann war es geschafft…
Nach einem “krebsfreien” Rennen fuhr der GRCB-Achter in respektablen 4:01,570 min auf Platz 8.

GRCB-Achter auf der Außenbahn
Der Respekt vor dieser tollen Leistung kann nicht hoch genug sein!!
Auch hier nochmal zur Einordnung: Bis auf Antje begannen alle anderen Mädels erst im Mai 2024 mit dem Riemen… Katja begann sogar erst im April 2024 mit dem Rudern und saß im Juni das erste Mal in einem Riemen-Boot…
Unser Vereinsvorsitzender Lars hat es passend in Worte gefasst:
“Mein Respekt an den Damenachter!❤️🚣‍♂️💚
Einige von Euch rudern noch nicht mal ein Jahr lang und ihr startet bei der Masters-WM! Unter diesen Voraussetzungen war das ein gutes Rennen!
Herzlichen Glückwunsch! 💪🏽🚣‍♂️💐”
Dem kann man sich nur anschließen…
Das war super Mädels!!! Respekt vor Eurer Leistung!!

GRCB Damen-Achter:
v.l.n.r. Alexandra Weber, Antje Schindler, Bettina Erdreich, Katja Krause, Jana Dembek, Daniela Schlömer, Rebekka Krillwitz, Diana Mühlenbeck, Steuermann: Paul Adler

Freitag, 13.09.2024
Am Freitag ging der Doppelvierer der Damen in der AK C aufs Wasser.
In diesem Rennen vertraten Antje, Jana, Alex und Diana die Farben des “Geuzische Rüderclub Bitterfeld”, wie der englischsprachige Streckenkommentator zungenbrecherisch unseren GRCB aussprach.

Doppelvierer Damen:
v.l.n.r. Alexandra Weber, Antje Schindler, Jana Dembek, Diana Mühlenbeck

Heute zeigte der Beetzsee schon mal, dass glattes Wasser hier eher selten zu erwarten ist… Wind und Wellen machten es den Damen schwer…
Nach einem beherzten Rennen bei den nicht einfachen Bedingungen kamen sie mit einer respektablen Zeit von 4:08,740 min als Achte ihres Laufes ins Ziel.
Der GRCB gratuliert zu dieser Leistung!!
Samstag, 14.09.2024
Bei zunehmend schlechter werdenden Wind- und Wasserbedingungen gingen am Samstag Carsten mit seiner gemischten Crew aus Burg und Magdeburg sowie Antje mit ihrer Freundin Gwendulin im Doppelvierer AK C bzw. Doppelzweier AK C an den Start.
Trotz grenzwertiger Bedingungen gelang Carsten´s Crew ein 6. Platz in starken 3:29,720 min; Antje und Gwendulin machten es spannend und schoben sich im Endspurt noch auf dem letzten Meter am Team aus Laubegast vorbei und belegten einen tollen 4. Platz in 4:10,100 min in einem starken internationalen Feld.

Antje Schindler, Gwen Palm
Wie schwierig die Bedingungen waren, zeigt der Umstand, dass die Rennleitung aufgrund des starken Windes und des “schaumgekrönten” Wellengangs alle für Samstag Nachmittag geplanten Rennen abbrach. Um so höher ist die Leistung von Carsten und Antje mit ihren Crew´s einzuschätzen.
Auch zu diesen Platzierungen gratuliert der GRCB.
Sonntag, 15.09.2024
Am letzten Wettkampftag standen dann die Mix-Rennen auf dem Programm. Bei wiederum schwierigen äußeren Bedingungen starteten für den GRCB:
Diana u. Marco im Mix-Doppelzweier AK D

Diana und Marco Mühlenbeck
Diana, Sandra, Ulf und Marco im Mix-Doppelvierer AK D

v.l.n.r. Diana Mühlenbeck, Sandra Greiner, Ulf Mattey, Marco Mühlenbeck

sowie
Antje u. Carsten im Mix-Doppelvierer AK C

Antje und Carsten Schindler
Dabei fuhren der Mix-Doppelzweier mit Diana und Marco (4:10,95) sowie der Mix-Doppelvierer mit Diana, Sandra, Ulf und Marco (4:05,42) jeweils achte Plätze in ihren Läufen ein.
Antje und Carsten belegten in ihrem Rennen im Doppelzweier mit einer Zeit von 4:02,29 einen starken 4. Platz …
Nach diesem Rennen ging dann auch für die GRCB-Teilnehmer die weltgrößte Masters-Regatta auf dem Beetzsee in Brandenburg zu Ende.
Alle Teilnehmer waren sich einig:
Es war eine super Veranstaltung, ein tolles Erlebnis und eine unvergessene Erfahrung und Herausforderung, sich mit den besten Masters-Ruderen der Welt bei der größten Regatta der Welt messen zu können.
Katja fand hierzu die passenden Worte:
“Wir alle haben uns gegen die Besten der Welt gemessen – das ist eine Leistung, auf die wir alle stolz sein können! Auf diesem Niveau mitzufahren, ist ein Erfolg für sich. Jeder Meter im Rennen gegen die internationale Konkurrenz hat uns gestärkt! 💪🏻😎 Also zählt nicht der erreichte Platz im Rennen sondern die Erfahrung, die wir dazu gewonnen haben… und schlussendlich ist auch ganz besonders wichtig, dass wir Spaß hatten… und mit einem Lächeln aus dem Boot gestiegen sind! “
Dem ist nichts hinzuzufügen…
…oder doch: Das war mit Sicherheit nicht unsere letzte WRMR…
In diesem Sinne… auf ein Neues in Banyoles 2025

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